Aids ist eine schwere, durch HIV ausgelöste Schwächung des körpereigenen Abwehrsystems. Aids macht den Körper wehrlos gegen viele Krankheitserreger, die ein gesunder Mensch ohne Probleme abwehrt. Die durch die Schwächung des körpereigenen Immunsystems ausgelösten Krankheiten (wie auch Tumore) führen schließlich ohne Behandlung zum Tode.
HIV (Humanes Immundefekt Virus) ist ein Virus, das vor allem die Zellen des Abwehrsystems befällt. Es vermehrt sich in ihnen, setzt sie außer Funktion und zerstört sie schließlich. Das körpereigene Abwehrsystem kann – anders als bei den meisten anderen Infektionen – HIV nicht aus dem Körper entfernen, obwohl einige Wochen nach der Infektion Abwehrstoffe (Antikörper) gegen das eingedrungene Virus gebildet werden.
Wenige Wochen nach einer HIV-Ansteckung kann es zu ersten Anzeichen der Infektion wie z.B. kurz andauerndem Fieber, Kopf und Gliederschmerzen, Hautausschlag und Lymphknoten-Schwellungen kommen. Dieses vorübergehende Krankheitsbild („akute HIV-Erkrankung““) ist jedoch nicht mit der Krankheit Aids („Vollbild“) gleichzusetzen.
Die meisten Menschen mit HIV bleiben über viele Jahre beschwerdefrei. Die Infektion wirkt sich in dieser Zeit nicht spürbar aus und ist den infizierten Menschen nicht anzusehen. Ganz wichtig ist aber, dass mit der Ausbreitung des Virus im Körper diese Menschen andere anstecken können, und zwar eventuell schon einige Tage, bevor Antikörper im HIV-test nachweisbar sind. Auch dann, wenn das Virus aufgrund einer Behandlung mit Medikamenten nicht mehr im Blut nachweisbar sein sollte, ist eine Übertragung des Virus auf andere möglich.
Im verlauf mehrerer Jahre entwickelt sich eine Schwächung des Immunsystems, die schließlich zur Erkrankung Aids führt – dem ohne Behandlung tödlich verlaufenden Endstadium der HIV-Infektion.
Ursächlich für den Tod sind meist Infektionen, ausgelöst durch verschiedene, für Gesunde meist harmlose Erreger.
Eine HIV-Infektion kann man niemanden ansehen!
Auch wenn manche Menschen dieses glauben – und sich dann möglicherweise aufgrund dieses Irrtums lebensgefährlichen Ansteckungsrisiken aussetzen.
Eine HIV-Infektion lässt sich nur durch Laboruntersuchungen des Blutes nachweisen.
Auch eine Aids-Erkrankung kann nur der Arzt feststellen. Denn viele Symptome, die bei Aids auftreten, kommen auch bei anderen Erkrankungen vor.
Trotz intensiver Forschung konnte bisher kein wirksamer Impfstoff gegen HIV entwickelt werden. Auch für die absehbare Zukunft ist dies nicht zu erwarten.
Der einzige wirkliche Schutz vor einer HIV-Infektion bleibt nach wie vor die Vermeidung der Ansteckung!!!
Die Entwicklung neuer Medikamente hat es seit etwa 1996 einen bedeutenden Fortschritt in der HIv- und Aidsbehandlung gebracht. Lebenserwartung und Lebensqualität von Menschen mit HIV und Aids wurden in den letzten Jahren erheblich verbessert: Hoffnung und Chance zugleich. Aber eine Heilung gibt es - entgegen immer wieder verbreiteter und oft breitwillig geglaubter Meldungen- noch nicht.
Gegen Medikamente, die die Vermehrung von HIV im Körper für einige Zeit aufhalten können, wird das Virus häufig irgendwann unempfindlich (resistent).
Mit Kombination moderner Medikamente können Nebenwirkungen gemindert und Resistenzentwicklungen verzögert werden.
Erfolge gibt es auch bei der Vorbeugung und Behandlung der einzelnen Krankheiten, die infolge der fortgeschrittenen Immunschwäche gehäuft auftreten.
In Fällen mit eindeutigen Infektionsrisikos gibt es auch die Möglichkeit, mit heutigen Medikamenten unter enger ärztlicher Kontrolle die Wahrscheinlichkeit einer Infektion nach einem eindeutigen und nachgewiesenen Risikokontakt zu verringern. Diese so genannte "Post-Expositions-Prophylaxe" muss sehr schnell begonnen werden. Sie müssen sich daher in einem solchen Notfall schnellstens beraten lassen. Ob ein solcher Ausnahmefall vorliegt, erfahren Sie bei .......; Beratungsmöglichkeiten finden sie unter:.......
In die Blutbahn gelangt das Virus:
direkt, zum Beispiel über gemeinsame Benutzung der Spritzen von infizierten Drogenkonsumenten,
über Schleimhäute (zum Beispiel im Mund, in der Scheide, an der Eichel, Harnröhre und inneren Vorhaut sowie Enddarm), auch wenn keine spürbaren Verletzungen und Entzündungen der Schleimhäute vorhanden sind. Verletzungen und Entzündungen der Schleimhäute (z.B. durch zusätzliche sexuell übertragene Infektionen) erhöhen das Risiko;
nur sehr selten durch offene Wunden und Hautverletzungen
im Mutterleib, während der Geburt und beim Stillen (nur vorhandenes Risiko falls die Mutter infiziert ist!!!)
!!! Die sehr geringen Virusmengen in Speichel, Tränen, Urin und Kot führen nicht zur Ansteckung!!!
Die häufigste Ansteckungsweg für HIV ist der ungeschützte Geschlechtsverkehr. Denn dabei können stark virushaltige Körperflüssigkeiten mit Schleimhäuten des Partners oder der Partnerin in Kontakt kommen.
Besonders hohes Ansteckungsrisiko:
Analverkehr (Darmverkehr) ohne Kondom - weil die Darmschleimhäute besonders leicht verletzlich ist. Beide Partner sind gefährdet!
Hohes Ansteckungsrisiko:
Vaginalverkehr ohne Kondom - besonders während der Menstruation (dabei haben beide Partner ein erhöhtes Risiko)
Riskant:
Oralverkehr - besonders wenn Samenflüssigkeit in den Mund kommt.
Weitere wichtige Ansteckungswege lassen wir an dieser Stelle ausser Betracht da sie für Hetro,- und Homosexuelle belange nicht so großes Gewicht haben.
Gefährdet ist jeder, der mit einem Infizierten (auch wenn diese/r mit Medikamenten optimal behandelt wird) ungeschützte sexuelle Kontakte hat oder Spritzen tauscht.
Überdurchschnittlich häufig gibt es Infektionen:
bei Männern die mit Männern ungeschützten Sex haben oder hatten;
bei Drogenbenutzern, die mit anderen ihre Spritzen getauscht haben oder tauschen;
bei Einwohner von Ländern, in denen sich HIV besonders stark verbreitet hat (heute vor allem Afrika, die Karibik, Süd,- Ostasien)
bei Sexualpartnern und Sexualpartnerinnen der drei genannten Gruppen
Die Gefährdung wächst mit der Häufigkeit der Situation mit Ansteckungsrisiko und der Höhe des Ansteckungsrisikos des jeweiligen Kontaktes.
Aber: Selbst wenn die Ansteckungs-Wahrscheinlichkeit pro Einzelrisiko (statistisch) klein erscheinen mag - einmal kann genau einmal zu viel sein! Und viele "kleine" Risiken sind ganz sicher ein "großes" Risiko.
Zuletzt bearbeitet: 04.01.2005 19:30:12